Burnout und dann?

29. Juni 2016

Männer und Frauen gleichermaßen sind heutige immer häufiger von Burnout betroffen. Wer einen Burnout erlebt hat, der stellt sich die Frage, wie er wieder ins Leben zurückfindet und zwar in ein gutes Leben, nicht wieder in die alte Tretmühle, sondern in ein Leben, in dem auch die Lebensfreude und das Glück einen Platz haben. Genau diesen Fragen geht die Autorin Frau Kleinschmidt in ihrem kompetenten und lebensnahen Ratgeber nach. Denn gerade nach einem Burnout gibt es viele Fragen. Die Autorin hat Betroffene über Jahre begleitet und stellt deren Erfahrungswege und Lebenswege vor.

Frau Kleinschmidt beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Thema Burnout und wie sich das Leben durch den Burnout verändert und wie man nach dem Burnout hinein in ein erfülltes Leben finden kann. Allein in Deutschland gibt es etwa 2,6 Millionen Menschen, die von Burnout betroffen sind. Anhand der vielen Fallbeispiele werden die Lebens- bzw. Veränderungswege der Betroffenen aufgezeigt. Sie nehmen Anteil an diesen Menschen, deren Lebensweg sich vor Ihnen entblättert und lernen von ihnen Wege und Umgangsweisen in Bezug auf die Erschöpfungskrise kennen. Denn Veränderungen nach einem Burnout gehören unabdingbar dazu.

Verschiedene Ursachen können einen Burnout begünstigen wie z.B. ständiges Multitasking, immer in Aktion, ohne die eigene Belastungsgrenze zu kennen, Perfektionismus, auch Alleinerziehende sind betroffen ……. Bei allen Fallbeispielen wird ein Rückblick in die Krise geworfen und dann entfaltet sich der weitere Wege im Umgang mit dem Burnout. Sie erfahren, dass manchen Betroffenen Malen oder auch Bewegungsformen wie Yoga oder Qi Gong gut getan haben. Wie die Betroffenen sich in der Reha-Klinik gefühlt haben, welche Methoden ihnen gut geholfen haben, einige haben auch alternative Formen ausgewählt und sich gegen eine Reha-Klinik entschieden.

Ein Betroffener berichtet z.B. wie gut ihm das „Gefühlsprotokoll“ getan hat, in diesem wird alle 30 Minuten aufgeschrieben, was man gemacht hat und wie man sich fühlt. Denn Aktionismus schützt vor den wahren Gefühlen, dass „Gefühlsprotokoll“ hilft, dies zu erkennen. Wer die Erschöpfungskrise hinter sich lassen möchte, der muss in seinem Leben Veränderungen vornehmen und beherzte Entscheidungen treffen.

Dazu gehört es auch erste Schritte zu wagen und ein neues und positives Lebensmotto zu finden. Sie erfahren zudem auch, was Experten für Stressmedizin und Burnout herausgefunden haben. Wussten Sie, dass es Strategien gibt mit Problemen umzugehen, die die seelische Erschöpfung begünstigen? Es handelt sich um Strategien wie Leistung und Anpassung. Neue Strategien einzuüben ist schwer und manchmal auch herausfordernd, aber man kann es lernen.

Wichtig ist auf jeden Fall genügend Regenerationszeiten in den Alltag einzubauen und den Alltag achtsam zu gestalten. Achtsamkeit zeigt Ihnen auf, wo es hakt und hilft Ihnen dabei, neue Strategien auch wirklich umzusetzen. Auch der Mut zur Lücke ist sehr hilfreich. Die Achtsamkeitspraxis kann wirksam mit Yoga- und Atemübungen unterstützt werden.

Eine Alternative zu einer Reha-Klinik kann gerade auch in der Wartezeit auf einen Rehaplatz ein Burnout-Präventionskurs sein. Auch das Thema „Fürsorge für sich selbst“ wird angesprochen und wie es gelingen kann, Fürsorge für sich selbst zu übernehmen. Die Autorin beleuchtet auch die Paarbeziehungen und wie diese gestaltet werden können, damit es nicht zu einer erneuten Erschöpfungskrise kommt.

Für jeden Burnout Betroffenen ist es wichtig, sich selbst spüren zu lernen, zum Beispiel mit bioenergetischen Übungen. Viele Anregungen erhalten Sie auch zum Thema Dauerbelastung und Doppelbelastung. Denn gerade Alleinerziehende leiden darunter und wissen oft vor Stress nicht mehr ein noch aus. Denn Alleinerziehende zweifeln oft an ihren eigenen Fähigkeiten und können nicht auf eigene Kraftquellen zurückgreifen. Daher ist es besonders wichtig, dass sie lernen ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang die „6 Säulen der Balance“.

Aber auch die „Helfenden“ sind von Burnout betroffen, gerade wenn sie zum Helfersyndrom neigen. Sie müssen vor allem lernen vom Helfer zum Unterstützer zu werden und das ist gar nicht so leicht. Dazu gehört auch seine eigenen Grenzen zu kennen und zu achten und sich selbst Wertschätzung entgegen zu bringen. Sie lernen in diesem einfühlsamen Ratgeber auch die „Arbeit mit dem inneren Kind“ kennen. Wussten Sie, dass Perfektionisten sich oft ausgelaugt fühlen?

Sie müssen lernen ihre Erfolge zu sehen und sich an ihnen zu erfreuen. Schwächen gehören zum Leben dazu, auch ein Perfektionist ist vor Schwächen nicht gefeit. Daher gilt eigene Schwächen zu erkennen und in Liebe anzunehmen. In diesem Ratgeber werden aber auch die Herausforderungen angesprochen, denen Schüler und Studenten ausgesetzt sind. Aber auch Menschen, die erfolgshungrig sind, werden nicht vergessen. Ein Kapitel ist auch den Angehörigen gewidmet. Die Themen sind vielfältig, die Fallbeispiele sind so gewählt, dass sich fast jeder, der unter einer Erschöpfungskrise leidet, darin wieder finden kann.

Sie sehen, der Ratgeber ist wirklich vielfältig und inhaltlich sehr kompakt, er vermittelt Ihnen Hilfe bei Burnout und Erschöpfungskrise und zeigt Ihnen viele Wege, Herangehensweisen, Therapien, Hilfestellungen auf, die Ihnen einen Weg aus der Krise aufzeigen. Sie fühlen sich als an Burnout Erkrankter wahrgenommen und ernst genommen. Sie spüren, Sie sind nicht alleine, denn die vielen Fallbeispiele zeigen Ihnen, dass jeder Burnout individuell zu betrachten ist und die Wege aus der Krise verschieden sind.

Aber es gibt sie, die Wege aus der Krise, hinein in ein selbst bestimmtes, lebendiges und glückliches Leben nach der Krise. Wir wünschen uns, dass das Buch „Burnout und dann?“ Menschen in der Erschöpfungskrise und besonders danach Mut macht, das eigene Leben umzugestalten und das Leben wieder zu lieben und es freudvoll zu leben.

Burnout und dann?

Wie das Leben nach der Krise weitergeht

Carola Kleinschmidt

Kösel Verlag

ISBN: 978-3-466-34636-3

Preis: 17,99 Euro

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