Die Fische schlafen noch

18. März 2021

„Die Fische schlafen noch“ ist ein Tatsachenbericht von Norman Wolf, der sehr nahe geht und der zutiefst erschüttert und aufrüttelt.

Norman war als Kind gerne mit seinem Vater angeln, beide genossen diese Ausflüge sehr. Auch sonst verbrachten die beiden gerne Zeit miteinander. Doch dieses Idyll zerbrach, als der Vater die Arbeit verlor und dem Alkohol immer mehr und mehr verfiel.

Der Vater schreibt zwar viele Bewerbungen, findet aber trotzdem keine Arbeit und noch viel schwerwiegender, er schafft es nicht vom Alkohol loszukommen. Seine Tage verbringt er immer öfter in der Dorfkneipe und die Streitigkeiten der Eltern nehmen mehr und mehr zu. Die Mutter leidet unter der Alkoholsucht ihres Mannes und das Geld wird zunehmend knapper.

Als der Vater dann auch noch verunfallt und alles immer tragischer wird, zieht seine Mutter die Reißleine und trennt sich von ihrem Mann. Norman leidet unter der Trennung seiner Eltern, doch er spürt auch Erleichterung, dass die ewigen Streitereien jetzt aufhören und wieder Ruhe einkehrt. Dass er seinen Vater mit 12 Jahren zum letzten Mal sehen wird, kann er da noch nicht ahnen.

Das erste Lebenszeichen erhält er 12 Jahre später. Er erfährt, dass sein Vater obdachlos ist, das wirft Norman aus der Bahn und er weiß nicht, was er denken soll. Bald darauf beginnt Norman seinen Vater über Twitter zu suchen. Norman erhält viel Unterstützung, aber auch gemeine Kommentare, zahlreiche Interviewanfragen und er erfährt, wo sich sein Vater aufhält und kann erst mit ihm telefonieren und ihn dann sogar treffen. Seien Sie gespannt, wie sich das Treffen entwickelt und wie es weitergeht mit Norman und seinem obdachlosen Vater.

Norman Wolf schreibt über seine Gefühle als Kind und als junger Erwachsener, seine Lebensgeschichte entfaltet sich durch das Buch hindurch. Sie tauchen immer tiefer in die Gefühlswelt des Autors ein, Sie hoffen und bangen mit ihm und spüren auch die tiefe Verzweifelung dem eigenen Vater nicht helfen zu können.

„Die Fische schlafen noch“ lässt niemanden kalt. Hoch emotional und sehr bewegend, hofft und bangt man mit Norman Wolf, spürt seinen Kummer, aber auch seine Hoffnung, dass sein Vater eines Tages doch wieder sesshaft werden kann.

Seine Lebensgeschichte zeigt, dass es wichtig ist, solche Themen nicht unter den Teppich zu kehren, sondern offen und ehrlich darüber zu schreiben. Der Autor möchte auch andere sensibilisieren und aufzeigen, wie Kinder sich fühlen und wie sie leiden, wenn Eltern beginnen zu trinken. Ein Buch das zu Herzen geht und über das man lange nachdenkt.

Die Fische schlafen noch
Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor und ihn auf der Straße wiederfand
Norman Wolf
MVG Verlag
ISBN: 978-3747400777
Preis: 14,99 Euro
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